Das Aachener Uniklinikum ist das beste Großkrankenhaus in NRW – sagt der Wissenschaftsrat der Bundesregierung.
Warum das so ist und was man trotz Bestnoten besser machen könnte, haben wir hier kurz für euch zusammengefasst:
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Transfer und Interdisziplinarität: Die Verbindung theoretischer und klinischer Schwerpunkte ist erstklassig. Zu deutsch: Das, was man am Uniklinikum erforscht und lehrt, wird auch umgesetzt. Quasi direkt vom Labor ans Krankenbett – ein Idealfall.
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Zukunftsweisende, disziplinübergreifende Forschungsfelder und Kooperationen: zum Beispiel mit dem Forschungszentrum Jülich, mit der Uni Maastricht oder dem Aachener Leibniz-Institut. Das Forschungsprofil des Uniklinikums ist außerdem auf das technisch-ingenieurwissenschaftliche Profil der RWTH Aachen ausgerichtet, also höchst attraktiv für Nachwuchswissenschaftler*innen.
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Digitalisierung: Patientenakten sind inzwischen vollständig elektronisch abrufbar. Dank des Telemedizinzentrums Aachen können Patienten aus der Ferne untersucht werden – auch für die Nachsorge und die Eigenständigkeit des Patienten eine praktische und zuverlässige Lösung.
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Absolvent*innen: 2037 Studierende haben zuletzt ihren Abschluss am Uniklinikum Aachen gemacht. Zur Jahrtausendwende waren es noch 2144.
Luft nach oben ist immer. Wo es noch Optimierungsbedarf gibt:
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Akuter Raummangel behindert weitere Entwicklungen des Klinikums. Auflagen des Denkmalschutzes sowie Baumaßnahmen rund um das Klinikum hemmen die räumliche Expansion.
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Pflegenotstand: betrifft auch das Uniklinikum Aachen. Der Wissenschaftsrat schlägt daher vor, die Akademisierung des Pflegeberufs am Standort weiter zu fördern.
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Habilitationen: Gibt es in Aachen vergleichsweise wenig. Nur 13 pro Jahr (zwischen 2015 und 2017). Besonders der Zweig „Zahnmedizin“ ist rückläufig und Lehrstühle vakant.
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Frauenanteil: ist in Aachen zu niedrig. Keine 13 % der Professorenstellen sind mit Frauen besetzt. Unter 5% besetzen eine leitende Funktion. Übrigens arbeiten insgesamt rund 7.000 Menschen im Uniklinikum.
Die Finanzen:
Jahresbudget: 500 Millionen Euro (davon 110 Mio. vom Land NRW). 340 Mio. € erwirtschaftet das Klinikum durch die Behandlung von Patienten und 37 Mio. stammen aus Drittmitteln (ein vergleichsweise geringer Wert).
NRW-Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen sagte langfristige Finanzmittel für Lehre, Forschung und Krankenversorgung zu.