Er ist langsam, sieht schlecht und sein Gehirn ist nur so groß wie eine Walnuss. „Es grenzt an ein Wunder, dass der Ameisenbär noch nicht ausgestorben ist“, erklärt Diplom-Biologin Lydia Möcklinghoff. Supernase nennt sie ihn wegen seiner langen Schnauze, in der er seine bis zu 60 Zentimeter lange Zunge herumträgt. Die braucht er, um seine Nahrung – Ameisen und Termiten – zu vertilgen, die er aus Löchern und Spalten herausangelt.
Möcklinghoff liest heute aus ihrem Buch „Die Supernasen: Wie Artenschützer Ameisenbär und Co. vor dem Aussterben bewahren“ vor. Die Biologin nimmt das Publikum an die Orte mit, an denen der Ameisenbär trickreich ums Überleben kämpft. Mit Humor und Leidenschaft berichtet Möcklinghoff von der Zeit, die sie in Brasilien verbracht hat, um herauszufinden, warum der Ameisenbär überleben kann. Der Leser begibt sich auf eine Reise zu den wunderbarsten Kreaturen dieser Welt und vorbei an Naturschauplätzen wie den Iguaҫu Wasserfällen oder den Stränden Rio de Janeiros.
Lydia Möcklinghoff schreibt zurzeit ihre Doktorarbeit am Zoologischen Forschungsmuseum A. Koenig in Bonn. Für ihr Forschungsobjekt verbringt sie viele Monate im Jahr im Pantanal, einem großen Sumpfgebiet in Brasilien. Besonders das Unerwartete auf ihren Reisen reizt die Biologin, da nicht viel über den Ameisenbären bekannt ist. „Bei jedem Besuch kann ich eine neue Eigenschaft oder Verhaltensweise entdecken“, berichtet Möcklinghoff. Ihre Forschungsreisen haben das Ziel, Schutzkonzepte für die bedrohte Tierart und deren Lebensraum zu verbessern.
Tickets sind im Vorverkauf in der Mayerschen Buchhandlung und beim AStA der RWTH sowie an der Abendkasse erhältlich. Der Eintritt kostet vier Euro.