Gegengift an Bord

Die RWTH erforscht im Projekt „FlutNetz“, wie die medizinische Versorgung auch unter erschwerten Bedingungen schnell und verlässlich möglich ist.

Durch die Erderwärmung kommt es immer häufiger zu Naturkatastrophen und somit auch zu Überschwemmungen. Diese betreffen weltweit unzählige Menschen, so auch die Bewohner*innen von Bangladesch. Hier kommt es zudem häufig zu Schlangenbissen, da Mensch und Tier auf kleinstem Raum zusammen wohnen. In Bangladesch sterben allein durch Schlangenbisse jährlich etwa 6.000 Personen, da diese nicht zeitnah mit einem Gegengift versorgt werden können.

Gegengift aus der Luft

Ziel des Projektes FlutNetz des Instituts für Flugsystemdynamik der RWTH Aachen ist eine schnelle medizinische Versorgung der Betroffenen, zum Beispiel bei akuter Lebensgefahr durch Schlangenbisse. Und das unabhängig von der Infrastruktur. Also auch, wenn Straßen und Brücken durch Überschwemmungen nicht mehr genutzt werden können.

Möglich macht dies Neo, das robuste Kippflügel-Flugzeug. Dieses ist schnell und kann durch das vertikale Kippen seiner Flügel über den Opfern schweben und Notfallmedikamente an beliebiger Stelle absetzen. Der Betrieb erfolgt vollautomatisch, also unbemannt, und ist bei Wind und Wetter jederzeit möglich.

Das Projekt unterstützt die Menschen in Bangladesch, und trägt auch weltweit zu einer Verbesserung der medizinischen Versorgung bei. Der Einsatz in Bangladesch dient nämlich als Grundstein für einen zukünftigen, medizinischen Einsatz von Flugsystemen in Katastrophenfällen. Im Projekt soll die Umsetzung der Notfallversorgung in Bangladesch vor Ort demonstriert werden.

12.07.2022