Kohlendioxid entfernen und nutzen

Der Klimawandel wird von CO2-Emissionen weiter verstärkt. Ein Forschungsprojekt widmet sich nun Lösungen für die Entfernung und Nutzbarmachung von Kohlendioxid.

Der Klimawandel verändert Niederschlagsmuster, verursacht Unwetterereignisse und eine geringere Vorhersagbarkeit des Wetters. Dies stellt unter anderem die Pflanzenproduktion und damit die Ernährungssicherheit vor große Herausforderungen. Eine der wichtigsten Ursachen des Klimawandels ist die Emission von Treibhausgasen in die Atmosphäre; CO2 hat hier den größten Einfluss, es stammt aus verschiedenen Quellen wie etwa Verkehr, Industrie und Wärmeerzeugung. In den letzten 150 Jahren stieg die atmosphärische CO2-Konzentration immer weiter an. Es ist längst Zeit, etwas zu tun.

Mikroorganismus entziehen der Umwelt CO2

Im nun anlaufenden Forschungsprojekt ACCeSS ( „Aktive Kohlenstoffabscheidung für eine nachhaltige Synthese“) bündeln die Heinrich-Heine Universität, das FZ Jülich und die RWTH Aachen ihre Expertise in grüner und weißer Biotechnologie, Membranbiologie, (Bio)Informatik, Material- und Produktionswissenschaften. Ihre gemeinsame Strategie, um den Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels zu begegnen: CO2 aus der Umwelt abscheiden und daraus hochwertige Verbindungen produzieren.

Die CO2-Abscheidung sollen Mikroorganismen übernehmen, der Prozess soll an selbstreplizierende Stoffwechselwege gekoppelt werden. Mithilfe der synthetischen Biologie sollen dann chemische Verbindungen auf zirkuläre Weise produziert werden. Dies bedeutet, dass die Energie des Sonnenlichts und die im Abwasser enthaltenen Nährstoffe genutzt werden, um CO2 aus der Atmosphäre zurückzugewinnen, es durch Photosynthese in Kohlenhydraten zu binden und anschließend biokatalytisch in nachhaltige, hochwertige Verbindungen umzuwandeln.

Das Forschungsprojekt startet am 1. November 2023 und ist auf drei Jahre angesetzt. Die Gesamtfördersumme beträgt rund 2,5 Millionen Euro. Anknüpfend an vorhandene Stärken sollen Potentialbereiche in NRW ausgebaut werden, damit diese zu einer maßgeblichen Weiterentwicklung der Forschungsprofile der jeweiligen Einrichtung beitragen können.

23.10.2023