Corona hat uns noch fest in der Hand, doch man sieht schon Licht am Ende des Tunnels! Hurra! Aber was für eine Stadt wird Aachen eigentlich nach Corona sein? Die Stadtverwaltung und die RWTH entwickeln hierzu nun gemeinsam Perspektiven, Ideen und Konzepte.
Auf Innenstädte wirkt die Corona-Krise wie ein Brennglas. Schon vor der Pandemie wurde der Wandel des Einzelhandels intensiv diskutiert: Online-Shopping, sich ändernde Bedürfnisse von Bürger- und Besucher*innen, leere Einkaufsstraßen und Fußgängerzonen sind Haupt-Diskussionspunkte. Nun: Mit welchen Charakterzügen punktet denn eine attraktive City heute und in Zukunft? Welche Probleme müssen dringend angepackt werden? Und welche Herausforderungen entstehen bei sich ändernden Arbeitswelten und Freizeitverhalten der Menschen?
Kollaborative Stadtentwicklung
Die RWTH Aachen erforscht dieses komplexe Themenfeld nun in enger Kooperation mit der Stadt Aachen im Rahmen des Projekts „Post-Corona-Stadt: Ideen und Konzepte für die resiliente Stadtentwicklung“. Das Ziel lautet, praktische Lösungsansätze vor Ort zu finden. Wie sieht unsere Innenstadt von morgen aus? Was können wir heute schon tun, um hochwertige Aufenthaltsräume und ansprechende Orte in der City zu schaffen? Welche Chancen und Potenziale stecken in den Herausforderungen, die uns die aktuelle Corona-Lage beschert?
Unter dem Titel „ACademie für kollaborative Stadtentwicklung“ sollen mit dem Pilotprojekt nun neue Lösungsansätze zur Stärkung der Stadt- und Quartiersstrukturen erprobt werden. Um die Innenstadt als Herzstück Aachens für die Zukunft fit zu machen, entwickelt das Projekt neue Allianzen zwischen Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung, Forschenden und Studierenden.
„ACademie“ startet bald
Das Projekt ACademie nimmt alle Akteur*innen der Aachener Innenstadt mit, um neue Konzepte entwickeln und erproben können. Im Fokus sollen alltagstaugliche Nutzungen und neue Mischungen aus Wohnen, Arbeiten, Bildung, Nachbarschaft, Kultur stehen. Im Rahmen des Projekts werden neuartige Planungswerkzeuge entwickelt. So sollen in einer digitalen Plattform Raumangebote, interessierte Akteure und Nutzungsideen erfasst und neu verknüpft werden. In heute schon leerstehenden Ladenlokalen sollen zum Beispiel Ad-hoc-Lösungen entwickelt und getestet werden.
Das Projekt startet voraussichtlich im Mai 2021 und dauert, gespickt von öffentlichen Formaten, bis Herbst 2023.
Das interdisziplinär aufgestellte Aachener Team gehörte übrigens zu einem von 13 deutschlandweit ausgewählten. Der Bund fördert den gesamten Projektaufruf mit 3,5 Millionen Euro. 350.000 Euro fließen davon nun nach Aachen – für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadtentwicklung. Die Projektpartner RWTH und Stadt Aachen planen darüber hinaus im Rahmen der „ACademie für kollaborative Stadtentwicklung“ eine Zusammenarbeit mit den Bürger*innen und der Wirtschaft vor Ort.
16.02.2021