Sommerzeit ist Urlaubszeit und der ein oder andere hat vielleicht einen Segeltörn vor sich… Auf azurblauen Meer schippern, dem Horizont entgegen…
Das kann man sich gut vorstellen. Aber segeln im Weltall? Wie soll das gehen? Beim sogenannten „Sonnensegeln“ wird ein Raumschiff im All alleine durch die Kraft der Sonne angetrieben.
Dass das funktioniert, hat die Mission „LightSail 2“ unter Beweis gestellt. Am 25. Juni 2019 startete das kleine Raumschiff mit dem würfelförmig gefalteten Segel, das sich erst im Weltraum öffnet, gen Erdorbit. Seitdem fliegt es, allein angetrieben durch Sonnenkraft in der Erdumlaufbahn.
„Mission Success!“
Diese gute Nachricht wurde auf dem fünften „International Symposium on Solar Sailing“, das in diesem Jahr an der FH Aachen stattfand, verkündet.
Die nichtstaatliche Organisation „Planetary Society“ zur Erforschung des Sonnensystems hatte das kleine Raumschiff hoch geschickt und beantwortete viele neugierige Fragen, zum Beispiel, wie überhaupt ein Raumschiff mit der Kraft der Sonne und ohne Treibstoff angetrieben werden kann. Und das geht so: LightSail 2 kreist in nur 90 Minuten einmal um die Erde. Die Hälfte der Zeit steht es mit dem Segel senkrecht zum Sonnenlicht. So wird Schwung durch die Sonnenenergie auf die Segel gebracht. Dann dreht sich das Raumschiff um 90 Grad und fliegt zurück in Sonnenrichtung. Im Anschluss dreht es sich erneut um 90 Grad und der Prozess wiederholt sich. Das ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern ermöglicht auch Reisen über größere Distanzen im Weltraum. Mission Success!
Solarsegeln hat großes Potenzial
Und so forschen die 65 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der „Planetary Society“, aus insgesamt elf Ländern weiter an der aktuellen Mission. Denn, „Die Zeit des Solarsegelns ist definitiv gekommen“ – hielt der Rektor der FH Aachen, Prof. Dr. Marcus Baumann, schon in seiner Begrüßung fest.
Der Vortrag von Dr. Bruce Betts, Programmleiter von LightSail 2, mit anschließender Fragerunde zum kontrollierten Sonnensegelantrieb war übrigens kostenfrei und für jeden zugänglich. Viele neugierige Aachenerinnen und Aachener nutzen so ihre Urlaubszeit und lauschten den neuesten Forschungsergebnissen.
08.08.2019