Wenn Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer persönlich einen Scheck überreicht, muss schon was besonderes sein. Allerdings! Denn in der Aachener Region kann man sich wohl bald ein Flugtaxi für den nächsten Kurztripp rufen.
Ein großes Team aus Forschung, Wissenschaft und Industrie entwickelt gerade das SkyCab – ein Projekt für unbemannte Luftfahrt und individuelle Luftmobilitätslösungen. Zu deutsch: In Aachen und der Region wird ab sofort erforscht, ob und wie man sich mit einem fliegenden Taxi auf kurzen Strekcken fortbewegen kann. Irre, oder?
Denn Bundesminister Andreas Scheuer meint: „Drohnen und Flugtaxis haben ein enormes Zukunftspotential. Das zeigen die vielen visionären Ideen und Innovationen ‚Made in Germany‘. Ob als vielseitiges Werkzeug für Feuerwehr und Polizei, als Verkehrsmittel oder zum Transport für lebenswichtige Medizingüter – die Anwendungsmöglichkeiten sind riesig. Wir wollen die Technologie deshalb aus dem Labor in die Luft bringen.“
Daran, die Technologie vom Labor in die Luft zu bringen, arbeitet nun das SkyCab-Team mithilfe der großzügigen Unterstützung des BMVI von insgesamt 2,6 Millionen Euro. Die Projektpartner erarbeiten in den nächsten drei Jahren ein digitales Geschäftsmodell und definieren wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle regionale Reiserouten für das Flugtaxi. An die technische Entwicklung soll es danach gehen. Und auch die Bürger*innen sollen zu den Themen Bedarf, Sicherheit und Komfort einbezogen werden.
Mobilitätsmission: Grenzen überwinden
Wie kann SkyCab also nun sinnvoll mit der bestehenden Infrastruktur vernetzt werden? Die Projektpartner identifizieren Strecken und Nutzergruppen für eine effiziente Nutzung des SkyCab sowie städtische Bereiche, in denen Flugtaxis potentiell starten und landen sollten. Schließlich soll das Flugtaxi ja eine schnellere Alternative zum Verkehr am Boden sein. Mithilfe dieser „Mobilitätsmission“ wird das neuartige Lufttaxi SkyCab dann konzipiert.
Das SkyCab wäre mit vier Sitzplätzen, einer Reichweite von etwa 100 km sowie einer Geschwindigkeit von ca. 240 km/h eine echte Alternative. Und das natürlich bei geringen Emissionen, hohen Sicherheitsstandards, Reisekomfort und erschwinglichen Kosten.
Das Projektteam besteht u.a. aus FH Aachen, FEV Vehicle GmbH, einer Flughafengesellschaft, einigen Industrie-Partnern sowie der Stadt Aachen mit dem Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Europa arbeitet jedenfalls mit Hochtouren an dieser innovativen Idee.
Ideen- und Förderaufruf des BMVI
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) unterstützt im Rahmen des Förderaufrufes „Unbemannte Luftfahrtanwendungen und individuelle Luftmobilitätslösungen“ Unternehmen, Start-Ups, Wissenschaftler*innen und Kommunen, um innovativen Anwendungen den Weg aus dem Labor in den Luftraum zu bereiten. Mehr Informationen unter: www.bmvi.de/luftmobilitaet
26.02.2020