Kleidung in einen Kreislauf bringen, nachhaltige statt fast fashion produzieren – das ist mehr als nur ein aktueller Trend. Aachener*innen erforschen und bespielen diese Bewegung.
Die meisten von uns freuen sich über neue Kleidungstücke, gehen gerne shoppen oder wollen Mode-Trends mitmachen. Soweit so normal. Doch nicht selten bedeutet das, Massenware der Modeindustrie zu konsumieren. Häufig produziert in Asien, super billig. Klar, wir wollen ja auch nicht viel für unser Konsumverhalten zahlen. Aber wer zahlt dann? Andere Menschen? Die Umwelt? Alle – und zwar drauf?
Biobasierte und nachhaltige Fasern
Wir lassen das mal so stehen, die aktuellen Diskussionen und deren Ergebnisse sind hinlänglich bekannt. Lieber schauen wir uns positive Beispiele aus Aachen an: Am Institut für Textiltechnik zum Beispiel erforschen kluge Köpfe Kunstfasern, aus denen man Textilien herstellen kann. Das sind im Rohstadium kleine Plastikkügelchen, die mithilfe einer Schmelzspinnmaschine zu Fasern und somit zu Stoff für unsere Kleidung werden. Hergestellt ohne knappes Erdöl und unter fairen, nicht ausbeuterischen Bedingungen, sind sie sogar biobasiert und nachhatlig.
Biotexfuture
Für deren Entwicklung und Einsatz kämpfen Wissenschaftler*innen aus dem Projekt Biotexfuture. Auch die Soziologen der RWTH Aachen sind Teil dieses Projekts. Hier konzentriert man sich eher darauf, wie man den Menschen näher bringt, sich nachhaltig anzuziehen. Kälter waschen, reparieren statt wegschmeißen und auf faire Label achten – zum Beispiel.
Ein Plätzchen an der Stange
A propos fair: Nur solche Labels führt Gründerin Anna Agtas. Um es in ihr Ikigo-Sortiment zu schaffen, müssen sich die Labels bei ihr um ein Plätzchen an der Stange bewerben: mit einem persönlichen Gespräch und einschlägigen Zertifikaten. Die Klamotten müssen Kund*innen übrigens nicht mal kaufen: Man kann sie sogar erstmal Probe tragen oder auch für einen besonderen Anlass nur ausleihen.
Übrigens, wer mehr über nachhaltige Mode wissen möchte oder Upcycling-Workshops und vieles mehr besuchen mag, der ist richtig im Oecher Lab, im Erprobungsraum Circular Fashion.
11.10.2022