Konrad Adenauer hat viel dazu beigetragen, dass die Demokratiegründung in Deutschland nach 1945 gelang. Seine Entscheidungen
bei der Ausformulierung des Grundgesetzes, des Umgangs mit NS-Belasteten, der Einführung der sozialen Marktwirtschaft, der Gründung einer christdemokratischen Partei haben das Land geprägt. Und Adenauer hat Deutschland zurück in den Kreis der Nationen geführt, in Europa und weltweit.
Doch er hat die junge Demokratie auch existenziell belastet, mit illegaler Parteienfinanzierung und der geheimdienstlichen Ausspähung der SPD. Professor Friedrich Kießling (Universität Bonn, Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte) zeichnet in seiner Adenauerbiografie „Dreieinhalb Leben“ das Bild eines ambivalenten Charakters, der große Handlungsmacht besaß und sie für das Land, seine Partei und nicht zuletzt für sich selbst einzusetzen wusste.
Professorin Elke Seefried (RWTH Aachen, Lehrstuhl für Neuzeit mit ihren Wissens- und Technikkulturen) moderiert die Lesung.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Die Veranstaltung finden in Hörsaal 06 im CARL statt.