Mehr als 1000 Menschen haben 2017 in Bonn dafür demonstriert, dass Wissen die Grundlage für Entscheidungen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft bleibt – Ableger der weltweiten Demonstrationen für die Wissenschaft.
Am Samstag, 22. April 2017, fand weltweit ein „March for Science“ statt. Die Aktion tritt für den Wert von Forschung und Wissenschaft angesichts eines international erstarkenden Populismus ein. In Deutschland gingen in Berlin, Bonn, Köln, Dresden, Frankfurt, Freiburg, Göttingen, Greifswald, Hamburg, Heidelberg, Jena, Leipzig, München, Stuttgart und Tübingen auf die Straße. Während die Veranstalter in Berlin 11.000 Teilnehmer zählten, gab es in Bonn, wo RWTH-Rektor Ernst Schmachtenberg zu den Rednern gehörte, mehr als 1000 Teilnehmer.
Schmachtenberg sagte: „Wir streiten für die Wissenschaft! Wir dürfen nicht zulassen, dass wissenschaftlich fundierte Tatsachen geleugnet und relativiert werden. Wir dürfen nicht zulassen, dass Lügen oder sogenannte alternative Fakten zur Grundlage von Entscheidungen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft werden. Wir dürfen nicht von dem Prinzip abweichen, dass Wissen Grundlage unseres Handelns bleibt. Wenn wir sehen, dass die wissenschaftliche Freiheit abgeschafft wird, Wissenschaftler in ihrer Existenz bedroht werden, dann müssen wir aufstehen und Signale setzen!“
Anlässlich des March for Science bekräftigte auch FH-Rektor Marcus Baumann als Sprecher der
HochschulAllianz für Angewandte Wissenschaften (HAWtech) die Entschlossenheit, sich auch in Zukunft zur guten wissenschaftlichen Praxis zu bekennen. „Darauf basieren die Kreativität unserer Forscher, die Offenheit unserer Gesellschaft und der Wohlstand unseres Landes“, sagte er, „dazu gehört aber
auch die Garantie der Freiheit von Forschung und Lehre.“
March for Science
Der „March for Science“ ist eine überparteiliche Demonstration. Zu den Unterstützern der Kundgebungen gehören deutsche Nobelpreisträger, Leitende großer deutscher Wissenschaftsorganisationen, zahlreiche Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Kultur sowie viele weitere Menschen, denen die Freiheit der Wissenschaft wichtig ist. Die Veranstalter betonen, dass der konstruktive Dialog eine elementare Grundlage unserer Demokratie sei und unsere Gesellschaft als Ganzes betreffe. Daher laden sie ausdrücklich alle Menschen zur Teilnahme ein, nicht nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.