Kaffee To Go im nachhaltigen Becher? RWTH, FH und Stadt Aachen rufen zur Nutzung von Pfandsystemen auf! Gegen den Klimawandel, für weniger Müll.
RWTH, FH, Stadt Aachen: Alle arbeiten auf Hochtouren daran, den Klimawandel aufzuhalten. Ein kleiner, aber nicht unbedeutender Baustein in diesem riesigen Vorhaben ist der Einsatz von Pfandsystemen in der Gastronomie. Das wird in Aachen schon an einigen Stellen praktiziert, ist aber ausbaufähig, finden Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, FH-Rektor Bernd Pietschmann und Kathrin Greiff, Rektoratsbeauftragte für Nachhaltigkeit der RWTH Aachen und rufen dazu auf, sich beim To-Go-Geschäft für den Gebrauch von Pfandsystemen stark zu machen und sie, wo immer es möglich ist, einzusetzen. Für FH-Rektor Pietschmann „nicht nur ein Trendthema, sondern eine Frage der Haltung“. Man müsse sich nur vor Augen führen, wie viel Energie, Wasser und insbesondere Erdöl man für die Herstellung von solchen Bechern benötige. Endliche Rohstoffe, deren Einsatz zudem eine schlechte CO2 Bilanz hat.
5 versus 500 Jahre
Bei der Verarbeitung von Kunststoffen werden gefährliche Stoffe zugesetzt, z.B. Weichmacher, Flammschutzmittel und Farbstoffe. Landet der Kunststoff in der Natur, dann können diese gefährlichen Stoffe an die Umgebung wieder abgegeben werden. Auch die lange Haltbarkeit sei ein Problem: Ein T-Shirt aus Baumwolle zerfällt in fünf Monaten. Eine PET-Flasche braucht dafür 400 bis 500 Jahre. Daher setzt die FH auf Nachhaltigkeit.
Das gilt auch für die RWTH. Sie will „nachhaltiger werden, in der Lehre, in der Forschung, im Betrieb, auch über Hochschulgrenzen hinaus“. Aufbauend auf einem starken wissenschaftlichen Fundament, unter anderem durch die Erforschung der Kreislaufwirtschaft steht sie für eine nachhaltige Entwicklung. Denn dies kann nur gemeinsam gelingen – im Zusammenspiel von Bürgerinnen und Bürgern, Politik, Wirtschaft und Forschung. Bei den Studierenden scheint das schon angekommen zu sein. Einer AStA-Umfrage zufolge sprachen sich 93 Prozent der Studierenden für die Nutzung von Pfandsystemen aus.
„must have“: Pfandbecher
Auch die Stadt Aachen tut alles, was in ihrer Macht steht, um dem Klimawandel zu begegnen. Sie will das und sie muss das, nachdem in Aachen der Klimanotstand ausgerufen wurde und damit eine eindeutige Verpflichtung zur Schonung von Ressourcen und nachhaltigem Verhalten besteht. Daher gibt es Tempo 30 in der Innenstadt, die Förderung von Elektromobilität und Solarenergie auf privaten Dächern und vieles mehr. Dass dazu auch Pfandsysteme gehören, verdeutliche allein schon der Plastikmüll, den der Stadtbetrieb Tag für Tag einsammle. Es ist wichtig, dass „die Stadt möglichst viele Akteur*innen einlädt, Pfandsysteme auf den Weg zu bringen, um dadurch einen Schneeballeffekt zu erzeugen. Aus den Hochschulen heraus können die Studierenden als Botschafter*innen dafür in der Stadt unterwegs sein, damit der Pfandbecher zum ,must have‘ in Aachen wird“, so Keupen.
26.10.2021