Sciencetainment

Wenn Wissenschaftler*innen von ihrer Arbeit und aktuellen Forschungsergebnissen berichten, dann hört sich das nach schwerer Kost an. Muss aber nicht! Denn Wissenschaftskommunikation kann auch ziemlich unterhaltsam sein, so wie beim Science Slam des MörgensLab!

Fünf Slammer*innen haben im Mörgens des Theater Aachen ihr Können unter Beweis gestellt und ihre Arbeit ganz leicht und unterhaltsam einem interessierten Publikum präsentiert. Das durfte zum Schluss Punkte vergeben und so eine*n Gewinner*in küren.

Aber ums Gewinnen geht es nur zweitrangig. Viel wichtiger: Spaß haben und dabei noch etwas lernen. Zum Beispiel von Maria Elena, die sich mit Geoengineering beschäftigt und untersucht, wie sich aneinander reibende Steine, zum Beispiel am Strand, dabei helfen können, Co² aus der Atmosphäre zu filtern. Dieses Phänomen ist natürlich super fürs Klima; jedoch: Das allein ist nicht die Lösung, wir müssen schon selber aktiv zum Umweltschutz beitragen.

Faule Aerosole

Nano-Wissenschaftler Samir bleibt weitestgehend beim Thema Luft und und spricht von seiner Faszination für Zigarettenrauch – und das als Nichtraucher! Der Rauch ist nämlich voll von kleinsten Partikeln – deswegen  können wir ihn sehen – genauso wie Aerosole übrigens auch. Und weil die recht faul sind, bemühen sie sich gar nicht erst, sich durch einen Mund-Nasen-Schutz zu kämpfen und bleiben, wo sie sind. Gut so!

Die deutsche Meisterin des Science Slam 2021, Janine, erforscht den menschlichen Körper, genauer gesagt, die Gebärmutter des weiblichen Körpers. Frauen, die unter Endomitriose leiden, schieden ihre Schleimhaut schmerzhaft über die Eileiter aus. Um das zu verhindern, hat sie, als echter Harry Potter-Fan eine Zaubertrank gemixt, der das verhindert. 

Litfasssäule im Urwald

Zaubern kann David von der RWTH Aachen zwar nicht, aber dafür beschützen, und zwar Pflanzen. Mais zum Beispiel kann kein social distancing betreiben, weswegen er sich leicht vom Nachbarn eine Krankheit einfangen kann. Manche Pflanzen sind aber krankheitsresistenter, als andere. Der Wissenschaftler untersucht, durch welchen Stoff sie das sind und überträgt ihn auf andere; anfälligeres Obst und Gemüse zum Beispiel. Das ist doch mal nachhaltige Gentechnik!

Tropenökologin Lydia ist mehr in Brasilien, als in Aachen  unterwegs, um dort das Leben des Ameisenbärs zu schützen! Warum? Weil jedes Leben zählt und wichtig ist fürs Ökosystem. Besonders der Ameisenbär braucht da Unterstützung, weil er zwar eine riesige Nase hat, jedoch ein minikleines Erbsenhirn. Fast nebenbei hat die Forscherin herausgefunden, dass es in der Tierwelt sowas wie ein schwarzes Brett gibt: Alle Tiere reiben sich regeelmäßig an ein und dem selben Baum, um dort ihre Duftstoffe als Botschaften zu verteilen. Quasi eine Litfasssäule im Urwald.

Und, gar nicht langweilig, oder? Wer mal live dabei sein will, kann am 6. Februar den 2. Science Slam im Mörgens besuchen – dort werden dann ausschließlich Aachener Wissenschaftler*innen präsentieren.

27.01.2022