I Robot, iBOSS

Satelliten können ja schon überkrasse Sachen. Was sie aber derzeit noch nicht können, ist sich selber zu warten. Meist bestimmt die Lebensdauer einzelner Bauteile eine ganze Mission. Das Projekt iBOSS will das ändern.

Damit ausgediente Satelliten nicht als Weltraumschrott herumfliegen, andere Flugobjekte beschädigen oder gar auf die Erde abstürzen, entwickelt das Projekt iBOSS (Intelligent Building Blocks Concept for On-Orbit-Satellite Servicing) ein Konzept für modular aufgebaute Satelliten. Die werden im Orbit von sogenannten Servicer-Satelliten rekonfiguriert, in andere Orbits geschickt oder kontrolliert zum Absturz gebracht.
So wie in der Abbildung dargestellt, könnte eine solche Rekonfiguration eines modularen Satelliten im Orbit aussehen.

Baukasten-Prinzip

Der modulare Satellit besteht aus einzelnen Würfeln, seinen Teilkomponenten. Das kann man sich wie einen Baukasten vorstellen, oder auch Lego, nur eben im All. Jeder Würfel erfüllt für den Satelliten eine bestimmte Funktion. Die Würfel sind über Schnittstellen zur Kopplung, Energieversorgung und Kommunikation miteinander verbunden.
Darüber hinaus können sogar neue Konfigurationen aus den Einzelbausteinen zusammengestellt und verbunden werden. Somit entsteht eine Modellbibliothek aus Einzelkomponenten, Bausteinen und Satelliten.

Aachen entwickelt mit!

Und die RWTH Aachen ist gleich mit zwei Instituten an dieser Entwicklung beteiligt: dem Institut für Strukturmechanik und Leichtbau sowie dem Institut für Mensch-Maschine-Interaktion.
Viele kluge Köpfe aus unserer Hochschule und der ganzen Nation brüten nun über Herausforderungen, wie zum Beispiel dem Temperaturausgleich in Satelliten oder der strukturellen Belastung von Verbindungselementen.

Übrigens wird es am 19. Februar ernst: Die Raumfahrtkomponente iBOSS startet aus den USA zur internationalen Raumstation ISS – im Zuge einer Demonstrationsmission. Wir wünschen viel Erfolg und guten Flug!

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17.01.2022