Der Völkermordbegriff und seine Probleme: Damit beschäftigt sich die Reihe Philosophie trifft Politik / Philosophische Matinee heute: Die systematische Vernichtung der Armenier im 1. Weltkrieg war ein namenloses Menschheitsverbrechen, das im Internationalen Recht jener Zeit keine Erwähnung fand und daher ungestraft blieb. Während des 2. Weltkriegs schlägt der polnische Jurist Raphael Lehmkin (1900-1959) unter Verweis auf die Vernichtung der europäischen Juden den Neologismus „Genozid“ vor, der im Deutschen meist mit ‚Völkermord‘ wiedergegeben wird. In der „Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes“ der Vereinten Nationen von 1948 wird dieses Menschheitsverbrechen erstmals rechtlich definiert und kriminalisiert. In der Folgezeit wird jedoch schnell klar, dass die Definition gravierende Mängel aufweist, die ihre Anwendung auf konkrete Fälle erschweren und den vernünftigen Sinn des Völkermordbegriffs selbst in Frage stellen.
Die philosophische Matinee lädt sowohl politisch als auch philosophisch Interessierte zum Nachdenken und Austauschen ein. Das Philosophische Institut sowie das Institut für Politische Wissenschaft der RWTH, die Volkshochschule, das Eine Welt Forum und “Logoi. Institut für Philosophie und Diskurs” beleuchten mit diesem Gemeinschaftsprojekt globale Themen wie Weltarmut, Menschenrechte und Verteilungsungerechtigkeit aus philosophischer Sicht.
Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Philosophische Matinee richtet sich auch an philosophische Laien.
Eintritt frei!