Foto: Thomas Langens

Archimedischer Sandkasten

Buddeln, baggern, Maschinen bauen: Jeden Sommer wird der Katschhof zwischen Rathaus und Dom zu einer Werkstatt der technischen Phantasie. Kinder und Jugendliche konstruieren monumentale Installationen und erobern so nach und nach Aachens ehrwürdigsten Platz. Und gleich nebenan chillen Eltern und Kleinkinder im größten Sandkasten der Stadt.

Erstmals 2016 lud das Future Lab Aachen große und kleine Ingenieur*innen in die „Archimedische Werkstatt“ ein, ein Ferienspiel-Angebot der Stadt Aachen, in dem Kinder und Jugendliche technisch-künstlerische Installationen entwickeln. Sie begeben sich auf die Spuren von Archimedes, der als größter Mathematiker und Maschinenbauer der Antike gilt.

Das Angebot steht für Aachen als familienfreundlichen Wissenschaftsstandort und verweist exemplarisch auf die zahlreichen MINT-Programme und -Projekte für Kinder und Jugendliche, die in Aachen regelmäßig, gleichwohl weniger öffentlichkeitswirksam positioniert, von Stadt und Hochschulen initiiert werden. Die Archimedische Werkstatt steht nicht nur den Teilnehmer*innen des Workshops offen. Auch Besucher*innen, die spontan mitmachen wollen, können sich anschließen.

Wer nicht selber Hand anlegen möchte, kann entspannt zuschauen. Und zwar vom 320 Quadratmeter großen „Archimedischen Sandkasten“ aus, sofern er oder sie dort nicht hochkonzentriert mit dem Backen von Sandkuchen oder mit Baggerfahren beschäftigt ist. Rund um den Sandkasten stehen Liegestühle bereit, auf denen es sich die Besucher*innen gemütlich machen können, mit Blick auf die Baumeister*innen, den Dom und das Rathaus.

Passend zum Archimedischen Treiben gibt es regelmäßig einen Aktionstag, an dem zum Beispiel die RWTH Präzisionsmaschinen vorstellt oder die FH mit ihrem fahrenden 3D-Drucker „FabBus“ vorbeischaut. Wo das eXploregiomobil physikalische Experimente für Grundschulkinder anbietet und das Wissenschaftsbüro der Stadt Aachen alkoholfreie Science Drinks mixt u.v.m.

Für das Projekt: Fachbereich Kommunikation und Stadtmarketing der Stadt Aachen (verantwortlich), Stadtbetrieb Aachen, Fachbereich Kinder, Jugend und Schule der Stadt Aachen, Bleiberger Fabrik.

Das war der Archimedische Sandkasten 2023

Das war der Archimedische Sandkasten 2022

Das war der Archimedische Sandkasten 2021

Das war der Archimedische Sandkasten 2020

Das war der Archimedische Sandkasten 2019

Das war der Archimedische Sandkasten 2018

Das war der Archimedische Sandkasten 2017

Foto Stadt Aachen / Andreas Herrmann

Die Gala!

Slammende Mathematiker, tanzende Roboter – und ganz viel Musik: Aachens große Science-Show „Future Lab Gala!“ bringt das ausverkaufte Theater Aachen zum Staunen.

Quarks & Co, Leschs Kosmos, Planet Wissen: TV-Wissenschafts-Shows erfreuen sich großer Beliebtheit. Wie wäre es wohl, so ein Format live auf der Bühne des Theaters Aachen zu präsentieren? Qualifizierte Akteure müsste es ja genug geben in dieser Stadt. Und spannenden Stoff allemal. Klare Sache, sagten sich die Macher*innen des Future Lab und gingen erstmals 2016 mit „Future Lab Aachen – die Gala!“ an den Start.

Das Publikum für die reiche Themenwelt aus Wissenschaft, Forschung und Innovation „made in Aachen“ zu begeistern, das war das Ziel. Und es gelang den Forscher*innen mit Leichtigkeit, die Zuschauenden zu packen und mitzunehmen auf eine Reise in die Zukunft.

Moderne Mobilität, haptisches Programmieren von Robotern, verblüffende Soundsysteme, Forschung für die Medizin, die sich der Kraft der Natur bedient, ein innovatives Jugendprojekt mit seiner sozialen Bedeutung, neueste Erkenntnisse aus der Schmerzforschung und die Frage nach der Sicherheit unserer Daten – das alles lässt sich kurzweilig erzählen. Dazu viel Musik, staunenswerte Geschicklichkeit und flotte Sprüche, abgerundet durch einen Science Slam zum Thema „Mathematik und die Liebe“: Die Gala! war auch 2018 ein voller Erfolg. Innerhalb weniger Tage waren alle Tickets vergriffen. Wir freuen uns auf die Fortsetzung!

Bunny (Foto: Visual Computing Institute RWTH Aachen)

Geometry Lab – Das 3D-Festival

Vom 3. bis 5. November 2017 zeigten Leibnizpreisträger Leif Kobbelt und sein Team vom Visual Computing Institute der RWTH in einer Ausstellung im Ludwig Forum Aachen mit eigens hergestellten Objekten, was Geometrie heute kann. Und in Workshops legten die Besucher*innen selbst Hand an.

Goldener Schnitt und Zentralperspektive, Sternkarten und GPS: Die Welt und ihre Darstellung basieren auf den Gesetzen der Geometrie. Sie ist gemeinsame Grundlage und Sprache für weite Gebiete von Wissenschaft und Kunst. Grund genug für Leibnizpreisträger Professor Leif Kobbelt, ein 3D-Festival zu veranstalten und zu zeigen, wie faszinierend die Welt seiner Wissenschaft ist.

Zum Einsatz kam alles von Bauklötzen und Spiegeln bis zu Computern und VR-Brillen. Anhand von Objekten zum Ausprobieren erhielten die Besucher einen Eindruck von klassischen geometrischen Konstruktionen bis hin zu aktueller Geometrie-Forschung. Quasi vor der Nase der Besucher entstand wohl das berühmteste Exponat des Ludwig Forum Aachen: Die „Supermarket Lady“, Pop Art-Skulptur von Duane Hanson, wurde live in 3D und in Originalgröße gedruckt — von einem 2,30 Meter hohen Drucker, der eigens für die Ausstellung gebaut wurde.

Vor dem „Augentäuscher“ wurden aus zwei gleich großen Personen plötzlich ein Riese und ein Zwerg. Im Geometrischen Garten wurden vier Objekte dank Virtueller Realität zu räumlichem Leben erweckt. Und die Besucher konnten virtualisierte Gebäude begehen oder beobachten, wie das digitale Modell einer Statue entsteht. Eine hochmoderne Zeichenmaschine erzeugte komplexe Formen.

Ergänzt wurden die wissenschaftlichen Objekte durch ein großformatiges Bild des Aachener Künstlers Tim Berresheim, das — durch ein Tablet oder Handy betrachtet — ein dreidimensionales und bewegtes Eigenleben entwickelt. Gezeigt wurden auch Werke des niederländischen Mathematik-Künstlers Rinus Roelofs, der mit den Teilnehmer*innen eines Workshops hochästhetische geometrische Körper aus Papier faltete.

In einem anderen Workshop baute Leif Kobbelt mit den Teilnehmer*innen 3D-Drucker, die sie mit nach Hause nehmen konnten. Und auf einer großen Spielfläche konnten sich alle Besucher*innen selber mit dem Konstruieren von geometrischen Formen und Spielzeug beschäftigen – die Bauteile wurden u.a. von Zometool bereitgestellt, einem auf Wissenschaftsspielzeug spezialisierten Hersteller.

Expert*innen diskutierten in einem Science Talk die Fragen „Was ist Geometrie?“, „Welche Bedeutung hat sie für Wissenschaft und Kunst?“ Und „Welche Rolle spielt sie im Alltag der Menschen?“