Angewandte Zukunft

Wir haben uns inspirieren lassen, bei unseren niederländischen Nachbarn, im Discovery Museum Kerkrade. Da kann, nein muss, man einfach alles anfassen und lernt spielerisch: Von der Zukunft der Arbeit, unserem Innenleben und historischen Zeitzeugen.

Wie werden wir in Zukuft arbeiten, leben und lernen ? Das Discovery Museum, ein Magnet für Familien mit Kindern und Neugierige jeden Alters, will bilden, aber bitte leicht.

Der heiße Scheiss am Start-up Himmel 1870

Durch Ausprobieren lernt und behält man. Schauen wir mal, was hängen geblieben ist und beginnen chronologisch. In der Schatzkammer findet man genau das – alte Schätzchen. Von feinstem Porzellan über Küchengeräte, die es damals den (ja, nur) Frauen im Haushalt leicht machen sollten: Staubsauger, Bügeleisen und historische Telefone (frau will auch mal abschalten), waren zwischen 1860 und 1890 der heiße Scheiss am Start-up Himmel. Übrigens: Auch der Vorgänger von VR-Brillen exisitierte im 19. Jahrhundert schon, da wurden Bilder an die Wand geworfen und ein paar wenige reiche Menschen durften von dem Spaß profitieren.

Erfindungen, die es leider nicht bis zur Marktreife geschafft haben, waren beispielsweise ein tütenförmiger Plastik-Aufsatz für das weibliche Gesicht, um das Make-up zu schonen sowie ein Liegestuhl mit eingebautem Guckloch, um besser lesen zu können. Schade eigentlich…

Materialien der Zukunft in unseren Körpern

Aber gehen wir mal in die Gegenwart und kehren in uns, im wahrsten Sinne: Riesengroße menschliche Organe stehen zum Anfassen in der Experimenta-Halle bereit. Wie sehen wir unter unserer Haut aus und wie schwierig ist es eigentlich für das menschliche Hirn, so viele unterschiedliche Befehle gleichzeitig auszuführen?

Per Projektion wird erklärt, welche Operationen schon mithilfe von augmented reality vollzogen werden und welche Materialien der Zukunft in unsere Körper eingebaut werden. Resorbierbare Knochenimplantate (die übrigens auch hier in Aachen vom Start-up Meotec hergestellt werden), Herzpumpen und Co. Wie weit geht der Trend noch und wo endet die Vermischung Mensch-Maschine? Das Discovery Museum hinterfragt kritisch und gibt den Besuchenden Fragen mit auf den Heimweg.

Für das Aachen von morgen

Zum Beispiel: Was werden wir essen, wie werden wir leben und arbeiten?

Ein Einblick in ein smart home zeigt, wie Toaster, Kühlschrank und Co demnächst mit uns sprechen und sich quasi selbst bedienen. Interaktiv lernen wir (naja, wir wussten es ehrlicherweise schon, oder?), dass Kaffee und Steak eine ganz schöne lange, CO2-reiche Reise hinter sich haben, bevor sie bei uns zu Hause ankommen. Alternativ könnten wir im urbanen Raum vertikal Essen anpflanzen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Damit einher geht das Erkunden des Bewässerungskreislaufs einer Stadt.

Wer möchte, kann am Schluss noch in einem Gechicktlichkeitsspiel gegen einen Roboter und seine KI antreten. So viel sei verraten: Keine Chance!

Mit vielen Eindrücken im Gepäck und ein bißchen stolz, so viele Aspekte für das Aachen von morgen schon im Blick zu haben, inspiriert für den Archimedischen Sandkasten 2024 und viele noch folgende Future Lab-Formate, geht es erschöpft heimwärts.

21.07.2023