Auch in diesem Jahr lädt die RWTH Aachen zu ihrer traditionellen Vortragsreihe „Die RWTH erklärt den Nobelpreis“ ein. Wissenschaftler*innen der Universität erläutern darin die aktuellen Nobelpreise und ordnen die prämierten Forschungsarbeiten ein. Die Veranstaltungen richten sich an alle Interessierten und bieten allgemeinverständliche Einblicke in die Grundlagen und Bedeutung der ausgezeichneten Entdeckungen. Die Veranstaltungen finden jeweils in der Woche der offiziellen Vergabe statt.
Physiologie oder Medizin – Das Immunsystem im Gleichgewicht
Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 2025 geht an Mary E. Brunkow, Fred Ramsdell und Shimon Sakaguchi für ihre bahnbrechenden Arbeiten zu regulatorischen T-Zellen und peripherer Immuntoleranz. Professor Oliver Pabst, Direktor des Instituts für Molekulare Medizin der Uniklinik RWTH Aachen, erläutert in seinem Vortrag, warum diese Zellen zentral für das Gleichgewicht des Immunsystems sind. Regulatorische T-Zellen kontrollieren Immunreaktionen, indem sie die Aktivität anderer Immunzellen bremsen. Das spielt eine wichtige Rolle bei der Toleranz körpereigener Zellen und hilft, Autoimmunerkrankungen zu verhindern. Einer wirksamen Bekämpfung von Tumorzellen hingegen stehen regulatorische T-Zellen eher im Wege. Ihre gezielte Unterdrückung kann dazu genutzt werden, Tumoren zu zerstören. Die Arbeiten der Preisträger*innen haben neue Therapiemöglichkeiten eröffnet und einen grundlegenden Beitrag zu unserem Verständnis des Immunsystems geleistet: Es geht nicht nur um Angriff, sondern auch um Toleranz und Frieden im Inneren.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Vortrag findet in H06 statt.