C.A.R.L.: Das neue Hörsaalzentrum im Probebetrieb
Eines der größten und modernsten Hörsaalzentren Europas, kurz C.A.R.L. genannt, ist seit dem Wintersemester im Probebetrieb. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB NRW) übergab als Bauherr den Neubau an der Claßenstraße an die RWTH. Zunächst finden von Montag bis Mittwoch Veranstaltungen in einem Teil der Seminar- und Hörsäle statt. An den beiden anderen Tagen der Woche können die technischen Anlagen nachreguliert und die Einrichtung des Gebäudes komplettiert werden. Rund 45 Millionen Euro aus dem Hochschulmodernisierungsprogramm des Landes wurden in den mehrgeschossigen Neubau investiert. Es finden mehr als 4000 Studierende Platz, für die elf Hörsäle, 16 Seminarräume, eine Pausenhalle mit Café neben Flächen für die Physiksammlung, Lager und Arbeitsbereiche zur Verfügung stehen.
Im Dezember 2014 hatte der AStA die Studierenden dazu aufgerufen, sich an der Namensgebung zu beteiligen. Etwa 2000 Ideen wurden eingereicht. „Das Hörsaalzentrum ist für die Studierenden da. Wir wollten daher auch, dass sie sich mit dem Namen identifizieren“, sagt Prorektor Aloys Krieg. .Albert Wendt, Promotionsstudent am Aachener Zentrum für integrativen Leichtbau der RWTH, überzeugte die Jury mit seinem Vorschlag „C.A.R.L. – Central Auditorium for Research and Learning”. „Das Hörsaalzentrum ist eines der größten und modernsten in Europa. Der Name sollte das widerspiegeln. Mit dem Bezug zur Stadt Aachen kam ich daher schnell auf Karl den Großen“, sagt Wendt.
Größter Hörsaal hat 1.000 Plätze
Vier Fachwerkträger aus Stahl mit einer Gesamtlänge von jeweils 56 Meter sind quer über das Gebäude gespannt. Sie tragen nicht nur das Dach der beiden größten Hörsäle, sondern auch die Seminarräume im zweiten Obergeschoss sowie die Lüftungs- und Kälteanlagen. Je 1.000 und 800 Sitzplätze bieten die beiden größten Hörsäle des Zentrums an der Schnittstelle zwischen den Campus-Bereichen Mitte und West.
Die Architektur stammt von schmidt hammer lassen architects aus Aarhus, ausgewählt im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs. Der siegreiche Entwurf umfasst zwei separate Gebäude, die durch ein völlig verglastes Atrium miteinander verbunden sind. Die Bruttogeschossfläche des Gebäudekomplexes beträgt 13.600 Quadratmeter. Zentrale architektonische Idee ist der Kontrast zwischen den nach innen orientierten Hörsälen und der offenen Kommunikationszone, welche die Hörsäle miteinander verbindet. Dieser Aufenthaltsbereich bietet verschiedene Terrassen und Plätze unterschiedlicher Größe, die für soziale Aktivitäten und den Austausch von Wissen genutzt werden können.
C.A.R.L. soll im Sommersemester 2017 in den Regelbetrieb gehen.