Digitale Denke

Rangar mit Mikro auf einer Bühne

Ranga Yogeshwar ist Opa geworden! Was das mit der Digitalisierung zu tun hat? Das klären wir noch.

Zum digitalSUMMIT am 01.09. trafen sich – coronagerecht auf dem weitläufigen CHIO-Gelände – digitale Vordenker und Zukunftsmacher unter dem Motto „Digitale Transformation ist mehr als Umsatz- und Gewinnmaximierung für Wenige“. Es ging darum, die Chancen der Digitalisierung für Alle zu entdecken.

Themen waren Innovationen, Gründergeist und digitales Potenzial, aber auch Verantwortung. An Corona und der Frage, welche Chancen die Pandemie der Gesellschaft eröffnet haben könnte, kam natürlich keiner vorbei: Einerseits ist eine Zoom-Weinprobe mit Freunden nicht so recht gesellig, andererseits hat keine andere Krise die Digitalisierung so beschleunigt wie Corona.

Fünf Unternehmen der Region, die in Sachen Digitalisierung schon top aufgestellt sind und besonders innovative Ansätze verfolgen, wurden von einer Jury als digitalPioneer ausgezeichnet. Wer das in diesem Jahr ist und warum sie den Preis erhalten haben, seht ihr hier.

Emils digitale Zukunft

Nun aber zurück zu Ranga Yogeshwar. Der Fernsehmoderator und Physiker hat einen einjährigen Enkelsohn, Emil. Und der Großvater stellt sich nun Emils digitale Zukunft vor. Die wird deutlich anders aussehen als unsere: Die Rechenleistung von Endgeräten steigt immer weiter an, technische Möglichkeiten sind mannigfaltig, die Lust am Innovieren groß.

So hinterfragen angehende Erfinder meist zunächst: „Wie kann ich etwas, das mich nervt, mithilfe der Digitalisierung abschaffen?“ Zum Beispiel den oft so zähen Bezahlvorgang in Lebensmittelläden. In den USA gibt es einen Amazon-Laden, in dem man, ohne an der Kasse anzustehen, einfach rausgehen und automatisch via Amazon-Konto zahlen kann. Oder noch relevanter: Die Bewegungsanalyse des Smartphones in der Hosentasche erlaubt Rückschlüsse auf das Gehverhalten des Besitzers und kann so Parkinson im Frühstadium identifizieren. Klar, es gibt auch viele „bullshit-Innovationen“, wie Yogeshwar sie nennt. Oder braucht man bitte eine Smartwatch, die einem das Füllgewicht eines Topfes anzeigt!?  So bittet der ehemalige Quarks und Co.-Moderator inständig alle klugen Köpfe da draußen: Gebt Eurer Erfindung einen Sinn!

Bei Rot über die Ampel

Klar, auch den Missbrauch der Digitalisierung darf man in diesem Zusammenhang nicht ausklammern. Digitale Devices dürfen nicht unser Handeln bestimmen, Fake News dürfen nicht die Startseiten anführen, nur weil sie reißerisch klingen, Deutschland darf kein Überwachungsstaat werden. Denn auch Emil will als Teenager mal bei Rot über die Ampel gehen, ohne dabei gleich einen „Strafzettel“ aufs Smartphone geschickt zu bekommen. Ob es das in 15 Jahren wohl noch gibt?!

Auch in der abschließenden Diskussionsrunde waren sich alle Speaker einig: Die Digitalisierung darf als Chance für ein besseres Klima, eine gute Gesellschaft mit wertvollen Innovationen und daraus erwachsendem Mehrwert für mehr Menschen betrachtet werden. Es fehlt nur noch ein wenig an Akzeptanz und Lust an Digitalisierung. 

Übrigens, liebe Start-ups, Ranga glaubt an Euch! „Wir haben in Aachen, in Deutschland viele kluge Köpfe, die es schaffen können, erfolgreiche Unternehmen zu gründen.“ Aber denkt dabei immer an Emil und die Frage: „Für wen tut ihr etwas, warum tut ihr es und wem nützt es etwas?“

02.09.2020