Den Maschinenbauern auf der Spur (Folge 3): In einem Eifeltal fangen Sternenforscher außerirdische Radiowellen ein, um mehr über unser Universum zu erfahren. Der Empfänger ist ein Riesenteleskop mit 100 Metern Durchmesser.
Seit 45 Jahren verrichtet es seinen Dienst für die Wissenschaft: Mit dem Radioteleskop in Effelsberg, gelegen in der Nähe von Bad Münstereifel, erkunden Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie die Milchstraße und andere Galaxien. Regelmäßig sind auch Gastforscher aus aller Welt vor Ort, denn die weiße Riesenschüssel, die einen Durchmesser von 100 Metern hat, ist voll beweglich und dadurch besonders leistungsfähig. Kosmische Gaswolken, Magnetfelder, schwarze Löcher, Kometen, neu entstehende Sterne – untersucht wird alles, was hilft, mehr darüber herauszufinden, wie sich das Universum entwickelt hat und künftig entwickeln wird.
Die Radiosignale kommen oft über extreme Entfernungen und sind meist sehr schwach. Damit sie empfangen und ausgewertet werden können, ist in Effelsberg modernste Technologie konzentriert, die fortlaufend aktualisiert wird: hoch empfindliche Verstärker, äußerst präzise Steuerungsanlagen für die Ausrichtung der Spiegel, extrem rauscharme Elektronik. Das Gesamtgewicht der Stahlkonstruktion beträgt 3.200 Tonnen, für ihr Fundament wurden 5.200 Kubikmeter Beton verbaut. In knapp zwölf Minuten kann der gewaltige Parabolspiegel des Teleskops um 360 Grad gedreht und in knapp sechs Minuten um nahezu 90 Grad gekippt werden.
Neugierige sind in Effelsberg willkommen, im Besucherpavillon gibt es regelmäßig Vorträge und Präsentationen.
www.mpifr-bonn.mpg.de/effelsberg
01.02.2017