Der Campus als Ressource

Wie kann eine nachhaltigere RWTH aussehen? Absolventinnen entwicklen einen Masterplan in der Diskussionsreihe „Open Perspectives – Campus als Ressource“

Ein „Landschaftsband“ und ein „Wissenschaftsboulevard“ könnten in Zukunft die Campi Mitte, Hörn, Melaten Nord und Melaten Süd miteinander verbinden. So sieht es der „Masterplan für eine nachhaltige Campus-Entwicklung“ vor, den zwei Master-Absolventinnen der RWTH entworfen haben. Dafür haben sie auch leerstehende Gebäude wie eine Halle am Augustinerbach im Blick. Zur Markthalle umfunktioniert, könnte sie ein neues Tor von der Innenstadt zur Campus-Landschaft werden.

Soziale Campuslandschaft mit umweltfreundlicher Fortbewegung

Wichtig für ihren Masterplan sind vor allem zwei Strategien: „mixed use“ und „net zero“. mixed use bedeutet eine verbindende, bunte und soziale Campuslandschaft mit vielen Freiräumen zu schaffen, während bei „net zero“ umweltfreundliche Fortbewegung und Klimaneutralität im Vordergrund stehen. Dafür haben sich die beiden Absolventinnen 54 Maßnahmen überlegt. Zum Beispiel können durch Luftwärmepumpen bei der Wärme- und Energieerzeugung auf dem Campus Melaten 25 Prozent CO2 eingespart werden.

Australisches Vorbild

Vorbildhaft ist das australische Modell von der Monash University. Professorin Christa Reicher, Leiterin des Instituts für Städtebau und Inhaberin eines Unesco-Lehrstuhls für Kulturerbe und Städtebau, stellte sieben Säulen vor, auf denen das Konzept fußt. Dazu gehören unter anderem klimaneutrale Gebäude, intelligente Energienetze oder der klimaneutrale Verkehr. Die dort umgesetzten Forschungserkenntnisse sollen vorbildhaft für Aachen funktionieren.

Doch fest steht am Ende: Das Projekt Nachhaltigkeit kann auch eine große Universität wie die RWTH nicht allein bewältigen. Nur mithilfe vieler anderer Institutionen, wie der Stadt Aachen und dem Land Nordrhein-Westfalen, kann diese Mammutaufgabe gelingen.

20.03.2024