In Bezug auf eine global nachhaltige Gesellschafts- und Technikentwicklung steht die Menschheit heute vor einer Vielzahl ganz unterschiedlicher Herausforderungen und Aufgaben, die mit moralischen Differenzen oder Konflikten einhergehen. Für diese gilt es argumentativ überzeugende Lösungen zu suchen, die in politische Entscheidungen oder aber auch in technische Innovationsprozesse einfließen können oder sollten.
Etliche solcher Herausforderungen sind in unterschiedlichen Bereichen der „Angewandten Ethik“ ein Thema. Dazu gehören beispielsweise die Forschungs- bzw. Wissenschafts- und Technikethik (die sich weiter unterteilen lässt in Maschinenethik, Roboterethik, Ethik des autonomen Fahrens, KI-Ethik …), die Klima-, Umwelt- und Nachhaltigkeitsethik, die Wirtschaftsethik, die Bio- und Medizinethik, aber auch die Ethik des Krieges und der Humanitären Interventionen. Hinzu kommt mit der Feministischen Ethik eine weitere Perspektive, welche im Sinne der sozialen Nachhaltigkeit gesellschaftliche Ungerechtigkeiten analysiert und entsprechende Lösungen im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit präsentiert.
In all diesen Bereichen stellen sich jeweils spezifische Fragen, für die mit Hilfe unterschiedlicher ethischer Theorien wie der Tugendethik, der Pflichtethik oder dem Utilitarismus Antworten gefunden werden sollen. Gleichzeitig wird durch die thematische Pluralität der Angewandten Ethik klar, dass es aufgrund Natur des Forschungsfeldes eines interdisziplinären Austausches bedarf, welcher durch die Implementierung im „Leonardo“-Projekt gewährleistet ist.
