In Karthago treffen zwei Herrscher aufeinander: Die verwitwete tyrische Königin Dido und der aus Troja geflohene, schiffsbrüchige Aeneas, der eine göttliche Mission verfolgt: in Latium ein neues Reich zu gründen. Sie verlieben sich, Aeneas bleibt. Doch das Schicksal will es anders: Die Zauberin, Didos Gegenspielerin, beschwört einen Geist hervor, der als Bote Jupiters Aeneas an seinen Auftrag erinnert. Aus gekränktem Stolz geht Dido in den Tod. Inspiriert von der berühmten »Aeneis« von Vergil komponierte Henry Purcell seine erste und einzige vollständige Oper. Meisterhaft psychologisierend schildert die Musik die Tragödie Didos als innerseelisches Geschehen. Es ist ein Ringen um Verantwortung und die Frage nach Schuld. Ist der Willen der Götter oder vielmehr der Bruch mit den inneren Vorsätzen Grund dafür, sich dem eigenen Schicksal zu ergeben?