Von der Altstadt zum Innenstadt-Campus: Der neue digitale Guide erklärt an 13 Stationen, wie in Aachen Wissenschaft gemacht wird.
„Stadt und Hochschulen rücken immer näher zusammen“, so Oberbürgermeister Marcel Philipp, der (fast) als erster einen Trip der besonderen Art durch die Wissenschaftsstadt Aachen machen durfte. Ab sofort bieten die Stadt Aachen und ihre Hochschulen im Rahmen des Projektes Future Lab Aachen den Wissenschafts-Guide „FLApp“ an. Er führt von der Altstadt zum Innenstadt-Campus der RWTH – zu insgesamt 13 Stationen. „FLApp“ leitet zu bekannten und unbekannten Orten, blickt hinter die Kulissen und zeigt das, was Aachen neben der Historie ausmacht, nämlich Wissenschaft und Forschung.
Roboterweltmeister und Fischretter
Jede der 13 „FLApp“-Stationen hat ihr eigenes Thema: Am Dom geht es um virtuelle Welten, am Rathaus um Ingenieurkunst, am Internationalen Zeitungsmuseum um Kommunikation. „FLApp“ führt zu versteckten Orten wie dem Institut für Werkstoffanwendungen in der Augustinergasse mit seiner Mosaikfassade, die eine 14.000fach vergrößerte Titanoberfläche darstellt. Zu kuriosen Orten wie der historischen Dampfmaschine in der Eilfschornsteinstraße. Zu eher unbekannten Orten wie dem Institut für Luft- und Raumfahrtsysteme. Oder auch zu allseits bekannten wie SuperC, Audimax und RWTH-Hauptgebäude. Die Orte dienen als Ausgangspunkt für die Darstellung großer Aachener Forschungsthemen. Oft wird auf Projekte verwiesen, die an anderen Orten erforscht werden, z.B. auf dem neuen RWTH Campus – oder an der FH Aachen.
Allen Themen gemeinsam ist, dass sie gut verständlich erklärt werden, ob es sich um Aachens Beitrag zur Industrie 4.0 handelt, neuartige Lernmethoden, Verkehrsszenarien der Zukunft, medizintechnische Prototypen, künstliches Perlmutt oder um Produkte zur Energiewende. „Wir haben bei der Konzeption der „FLApp“ das Prinzip der Sendung mit der Maus verfolgt: Komplexe Inhalte werden sachlich fundiert und gleichzeitig gut verständlich vermittelt“, erklärte Marketingleiterin Dr. Jutta Bacher, die den Guide zusammen mit dem RWTH-Informatiker Philipp Wacker vorstellte.
Als Jesco von Puttkamer die Star Trek-Crew beraten hat
Da wird Körpergewebe aus dem 3D-Ducker präsentiert, werden Weltmeister im Roboterbau vorgestellt, haptische Westen für Sehbehinderte und Bauingenieure, die erforschen, wie sich Fische am besten vor dem Turbinentod retten lassen. Man erfährt, dass der RWTH-Absolvent und FH-Professor Jesco von Puttkamer die Star Trek-Crew als Berater unterstützte. Und unterschlagen wird auch keineswegs, dass es in der Ingenieurhochburg Aachen kleine, aber feine Hochschulen gibt, die sich sozialen bzw. kulturellen Belangen widmen, die KatHO und die Hochschule für Musik und Tanz. „Schulen sollten dieses Angebot unbedingt wahrnehmen“, empfahl Prof. Dr. Doris Klee, Prorektorin für Personal und wissenschaftlichen Nachwuchs der RWTH Aachen.
Hochschulen und Stadt erarbeiten Inhalte und Technik gemeinsam
Hinter der Future Lab App steht eine Vielzahl von Machern und Unterstützern. Das inhaltliche Konzept des Fachbereichs Presse und Marketing der Stadt Aachen fand sein technisches Pendant im Lehrstuhl für Medieninformatik der RWTH Aachen unter der Leitung von Prof. Jan Borchers und seinem Team. Alle Inhalte wurden gemeinsam mit den verantwortlichen Hochschulinstituten entwickelt, die deshalb auch unter jedem der 46 Artikel aufgeführt sind, die die „FLApp“ enthält.
„FLApp“-Download
in den Stores von iOS und Android oder unter
www.futurelab-aachen.de/flapp
Hardfacts
Die „FLApp“ steht in deutscher und englischer Sprache für iOS und Android zum Download bereit. Sie ist mit Audiobeiträgen, Spezialisten-Statements, zahlreichen Bildern, teilweise auch Videos versehen und hält für Ungeduldige am Anfang eines jeden Artikels eine Zusammenfassung bereit. An sechs Stationen machen digitale 3D-Objekte in Augmented Reality-Technik auf Artikel neugierig, in denen nähere Erläuterungen dazu zu finden sind. Vom Dom bis zum RWTH-Hauptgebäude verläuft die Route über eine Strecke von 1,3 Kilometern. Ein überschaubarer Weg mit vielen interessanten Haltepunkten, die alle auch unabhängig voneinander funktionieren und STAWAG-Vorstand Dr. Christina Becker als Sponsor von Future Lab Aachen schmunzelnd zu der Aussage veranlasste, intelligente Wegeführung sei eines der Steckenpferde der STAWAG – das passe zu dieser App.
Wegführung, Wegmarken, Signale und WiFi
Die Wegführung des Guides ist GPS-gesteuert. Der User sieht auf der „FLApp“-Karte stets seinen Standort und erkennt außerdem, wo er die nächste Station finden kann. Die neue Route der Wissenschaft wird aber auch im Stadtraum sichtbar und holt Interessierte ab, die zufällig an einer Station vorbeikommen und mehr wissen wollen, denn eigens entwickelte Future Lab-Stelen markieren nicht nur jede Station, sie senden dank installierter iBeacons Signale an das Smartphone, sobald sich ein User der Station nähert. Und sie bieten die Möglichkeit, die „FLApp“ per QR-Code herunterzuladen – und zwar im Aachen WiFi, das es dank der Kooperation von RWTH Aachen und NetAachen ab sofort auch im Bereich der FLApp-Route gibt.
Ein Sonderfall der Markierung sind die drei Altstadt-Stationen Dom, Rathaus und Internationales Zeitungsmuseum. Hier werden die bereits vorhandenen Infotafeln der Route Charlemagne um einen Hinweis auf die „FLApp“ ergänzt, so dass historische und innovative Aspekte dieser Standorte zentral an einer Stelle abrufbar sind.
Ebenfalls ein Sonderfall ist der touristische Wegweiser am Bahnhof, der nun auch als Infopunkt für die „FLApp“ fungiert und alle interessierten Reisenden auf das Angebot hinweist.