Kühle Böden, kühle Stadt

Für Aachen hat das Landesamt für Umwelt und Verbraucherschutz zwischen 2031 und 2060 einen erheblichen Temperaturanstieg vorhergesagt. Pro Jahr bis zu 20 Tage mit über 30 Grad. Damit sich die Stadt nicht immer weiter aufheizt wird jetzt an neuen Kühlmöglichkeiten geforscht.

In Aachen gibt es natürliche Böden, die quasi wie Klimaanlagen arbeiten. Klingt komisch, ist aber wirklich so. Denn immer dann, wenn Wasser aus dem Boden verdunstet, kühlt das die umgebende Luft. Dabei wird nämlich Energie in Form von Wärme verbraucht und so entsteht Verdunstungskälte. Das kann man ungefähr mit dem Kühlungsmechanismus des Menschen, dem Schwitzen, vergleichen. Wichtig für die Kühlleistung ist vor allem das städtische Grün.

Diese potentielle Kühlleistung wird aktuell von der Unteren Bodenschutzbehörde im Fachbereich Klima und Umwelt in Zusammenarbeit mit dem Aachener Ingenieurbüro ahu erforscht. Dazu wird eine Bodenkartierung der Aachener Parkanlagen unternommen. Dann wird sich zeigen, wo es besonders heiß ist, oder wo viel kalte Luft entsteht, oder entstehen kann.

Aachen schafft natürliche Kühlschränke

Erste Berechnungen der ahu GmbH haben ergeben, dass ein Hektar Boden mit einer hohen Verdunstungsleistung bei einem Strompreis von 43 Cent pro Kilowattstunde jedes Jahr 1,6 Millionen Euro durch seine Kühlleistung sparen kann. Allerdings müssen zum Beispiel Parkanlagen, um so effektiv zu kühlen, einige Voraussetzungen erfüllen. Die Wasserversorgung und Wasserspeicherung muss ausreichend sein, ansonsten heizen sich auch Parks fast so sehr auf wie Asphaltflächen. Die gute Nachricht: Die Voraussetzungen können durch bodenverbessernde Maßnahmen einfach erfüllt werden. Aachen kann sich also eigene natürliche Kühlschränke in die Stadt bauen!

22.05.2023