Pro Nano, Contra Krebs

Wenn sich ein Tumor in einem menschlichen Hohl-Organ, wie zum Beispiel der Luftröhre befindet, kann dieser meist nicht operativ entfernt werden. Die einzige Möglichkeit: eine kurzzeitige Öffnung des Organs mit einem Stent. Forschende der RWTH haben den jetzt so weiterentwickelt, dass er sogar Tumorzellen zerstören kann.

Im Projekt ProNano2 verfolgen Wissenschaftler*innen der RWTH und der Uniklinik Aachen einen innovativen Ansatz, bei dem ein spezieller Kunststoff-Stent in Hohl-Organe eingesetzt wird. Bislang konnten Tumorzellen durch die röhrchenförmigen Prothesen hindurch wieder einwachsen, sodass der Stent regelmäßig getauscht werden musste. Das besondere an dem neuen kleinen Röhrchen ist, dass es kontrolliert aufheizbar ist. Durch Erwärmung lassen sich die Tumorzellen gezielt angreifen. Anders als gesunde Zellen werden sie bereits bei Temperaturen ab 43 Grad geschädigt. Hitze zerstört Tumore mithilfe von Stents – eine medizinische Revolution und Chance für viele Patient*innen.

Preisgekrönte Innovation
Das Forschungsteam um PD Dr. Ioana Slabu vom Institut für Angewandte Medizintechnik und Benedict Bauer vom Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen untersuchte die Leistungsfähigkeit und Wirksamkeit des neuartigen Kunststoffstents. Dieser soll gleichermaßen stützend wie selbstreinigend wirken, und dank der Schädigung des Tumorgewebes muss man den Stent nicht ständig risikoreich wechseln. Für diese großartige Leistung erhielt das Team den 2. Platz beim RWTH Innovation Award 2022, wir berichteten:

Vier ausgezeichnete Innovationen

31.03.2023