Vier ausgezeichnete Innovationen

Der Innovation Award der RWTH zeichnet für 2022 gleich vier hervorragende Ideen aus: Eine Software für optimierte KI, einen Stent, der Krebs entfernen kann, ein Batteriemanagementsystem sowie ein nachhaltiges Screening von Energieströmen.

Der RWTH Innovation Award zeichnet jedes Jahr Forschende und Studierende oder Beschäftigte der RWTH bzw. des Forschungszentrums Jülich aus, die mit ihren Ideen zur Innovations- und Strahlkraft der Region Aachen beitragen.

Platz 1: Development Kit für neuromorphe KI

Was zunächst kompliziert klingt, ist ganz natürlich und einfach: Der Begriff Neuromorphe Technologien beschreibt Technik, die von natürlichen Nervennetzen inspiriert ist. Das menschliche Gehirn ist Rechen- und Speichereinheit zugleich. Neuromorphe Rechensysteme bilden Funktionen des menschlichen Gehirns ab. Das ist nützlich, um die Leistung künstlicher Intelligenz (KI) zu steigern. Mit dem neuen Hard- und Software Development Kit, können Softwareentwickler nun risikoarm KI-Anwendungen auf schon bestehende neuromorphe Hardware bringen und so den Energieverbrauch von KI reduzieren.

Platz 2: Aufheizbarer Stent zur Tumor-Behandlung

Im Bereich der Angewandten Medizintechnik haben jetzt zwei Wissenschaftler*innen einen aufheizbaren nanomodifizierten Polymer-Stent entwickelt. Dieses kleine Teil kann bei der Behandlung von Krebs helfen, indem er durch Wärmeeinträge Tumorgewebe zerstört. Die Aufheizung erfolgt beim Anlegen von elektromagnetischen Feldern mit Hilfe magnetischer Nanopartikel, die in den Fasern des Stents eingebettet sind. Da jeder vierte an Krebs Verstorbene einen solchen Tumor in sich trägt, ist das Potenzial der Entwicklung enorm.

Platz 3: JuLES

JuLES gilt als Schlüsseltechnologie für die klimaneutrale Veränderung von Industrieprozessen – mit ihr lassen sich Energieströmungen in kürzester Zeit und mit großer Vorhersagegenauigkeit berechnen. Mit Exascale-Supercomputern, die viel schneller sind als vorherige Systeme, lassen sich riesige Simulationen erzeugen. Der erste europäische Exascale-Supercomputer wird Anfang 2024 im FZ Jülich Supercomputing Centre in Betrieb gehen.

Platz 3, die zweite: Ein Cloud-Batteriemanagementsystem

Ein Cloud-Batteriemanagementsystem ermöglicht die Online-Überwachung der Alterung, die Vorhersage des Alterungsverlaufs und die Optimierung der Betriebsstrategie zur Begrenzung der Alterung von Batterien. So trägt der Batteriezwilling zur Beschleunigung der Energiewende und zur beispielsweise Elektrifizierung des Verkehrs bei. Auch eröffnen sich für eine Vielzahl von Branchen kommerzielle Möglichkeiten, wie etwa digitale Zertifikate und Garantien für Batterien sowie die rechtzeitige Warnung vor sicherheitskritischen Zuständen.

02.02.2023