Ein intelligentes Hoverboard, das ganz ohne menschliche Anleitung Dinge transportiert? Im Dezember kann sich jeder selbst ein Bild machen von diesem und anderen Beispielen der mobilen Zukunft in Aachen, in einem Pop Up-Store am Markt. Peter Gronostaj hat ihn in Kooperation mit dem Innovationsnetzwerk „Erlebniswelt Mobilität Aachen“ (EMA) eingerichtet. Er ist Leiter des Wissenschaftsbüros Aachen und kann erklären, welche Idee hinter dem Shop auf Zeit steckt.
FutureMag: Erlebniswelt Mobilität Aachen – was ist das?
Gronostaj: Der Name eines Aachener Innovationsnetzwerks, das sich mit den gesellschaftlichen und technologischen Aspekten innovativer Mobilitätskonzepte beschäftigt.
Will sagen?
Die „Erlebniswelt Mobilität Aachen“ oder auch kurz „EMA“ möchte städtische Mobilitätslösungen von Morgen entwickeln und im öffentlichen Raum erfahrbar machen. Aachen wird damit zu einem Reallabor. Dabei sind alle Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen, Co-Entwickler zu werden und gemeinsam mit den Forschungs- und Entwicklungstreibern innovative Lösungen zu finden.
Was soll denn co-entwickelt werden?
Zum Beispiel hochautomatisiertes Fahren im Busverkehr, oder eine smarte Logistik, etwa durch den Einsatz von Transportdrohnen. Da ist das Feedback der Bürger wichtig, jede Anregung ist willkommen und bringt einen Mehrwert für alle.
Wer steckt konkret hinter der EMA?
Die Gründungspartner der im Mai 2018 gestarteten Initiative sind die e.GO Mobile AG sowie die Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen, die den Verbund koordinieren. Darüber hinaus die RWTH Aachen University, Ford Werke GmbH, Ericsson, FEV Europe GmbH, Lumileds und die ASEAG. Inzwischen sind noch zahlreiche weitere Partner dazu gestoßen, darunter auch viele Hochschulinstitute und junge Start-Ups, die sich alle an der Entwicklung des Reallabors beteiligen möchten.
Und wie kommen da Sie und das Wissenschaftsbüro ins Spiel?
Das Wissenschaftsbüro hat ja ohnehin die Aufgabe, Scharnier zwischen Wissenschaft und Stadtgesellschaft zu sein. Und weil wir die Aktivitäten der Initiative unterstützen wollen, laden wir alle Bürgerinnen und Bürger ein mitzumachen bei der Entwicklung der Mobilität der Zukunft.
Wie soll das aussehen?
Unser erster Aufschlag ist ein Pop Up-Store mitten in der Stadt, den wir drei Wochen lang betreiben. Dort werden mobile Geräte wie ein Prototyp namens Carr-E von Ford vorgestellt, den man als Transporthilfe einsetzen kann. Das darf man übrigens vor Ort ausprobieren. Die RWTH stellt ein 3 D-gedrucktes Modell eines „Silent Air Taxis“ aus, also ein elektrisch angetriebenes Kleinstflugzeug. Lumileds zeigt die Frontschürze eines Autos, die über Lichtsignale mit anderen Verkehrsteilnehmern kommuniziert – ein wichtiger Baustein beim Thema autonomes Fahren. Und es gibt viel Raum und Möglichkeiten für Austausch und Diskussionen.
EMA Pop Up-Store
04. bis 20. Dezember 2018
Geöffnet dienstags bis samstags von 11.00 – 17.00 Uhr
Markt 1, 52062 Aachen
Eintritt frei
Wissenschaftsbüro Aachen
Vier Hochschulen mit 60.000 Studierenden und über 12.000 Beschäftigten, das Forschungszentrum Jülich, zahlreiche angrenzende Forschungseinrichtungen, Exzellenzcluster, der RWTH Aachen Campus: Das 2017 eingerichtete Wissenschaftsbüro der Stadt Aachen, angesiedelt beim Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Europa, hat die Aufgabe, zwischen all diesen Playern und der Aachener Stadtgesellschaft zu vermitteln. Eine Mammutaufgabe? Ja. Deshalb ist es klug, projektweise vorzugehen und beispielhaft wichtige Zukunftsthemen zu moderieren.