Forscher*innen der RWTH Aachen wollen mit der Weiterentwicklung transformativer biomedizinischer Materialien eine neue Ära in der Medizin einleiten.
Hört sich alles wichtig an, aber was sind eigentlich transformative Materialien? Das sind Substanzen oder Verbindungen, die sich unter bestimmten Bedingungen, wie z.B. durch Temperatur, Druck oder Licht, stark verändern können. Diese Materialien werden oft im Ingenieurwesen, der Medizin, Elektronik und in der Umweltwissenschaft eingesetzt. Im Bereich der Medizin sind diese Materialien in der Lage, sich an biologische Gegebenheiten anzupassen und mit diesen im Körper zu interagieren.
An der RWTH wird schon seit Jahren im Bereich transformativer medizinischer Materialien geforscht. Jedoch waren die entwickelten Lösungen bislang rein technischer Natur. Sie waren also nicht vollständig an die klinischen Bedürfnisse angepasst.
Optimal für die Patient*innen
Mit dem Exzellenzcluster „Transformative Medical Materials: Design, Production, Translation“, kurz TransMedMat soll sich das nun ändern. Das interdisziplinäre Team aus Ingenieur*innen, Natur- und Materialwissenschaftler*innen sowie Mediziner*innen hat sich zum Ziel gesetzt, transformative Materialien von der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung zu bringen. Alles optimiert für die Patient*innen. Sie sollen eine dynamische Interaktion mit ihrer Umgebung ermöglichen und sich durch verschiedene Faktoren, wie Magnetfelder, pH-Wert, Temperatur und Licht, verändern.
Eine neue Ära der Medizin
Die Forscher*innen sehen in den transformativen Biomaterialien großes Potenzial: So könnten bislang unheilbare Krankheiten wie Herz-Kreislauf- und neurologische Störungen, Nierenversagen, Blindheit sowie verschiedene Krebsarten besser behandelt und sogar geheilt werden.
Auf dem Weg in die klinische Anwendung, sind Expert*innen aus der Produktentwicklung, dem Prototyping, Hochdurchsatzautomatisierung, Ethik und Regulierung am Werk. Zudem unterstützen Projektpartner, wie das DWI – Leibniz-Institut für Interaktive Materialien, das Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie (IPT) und das Forschungszentrum Jülich (FZJ).
27.02.2024