We remember

16.000 Stolpersteine, unzählige Schicksale, eine App: Der WDR und ein Aachener Start-up haben eine App gegen das Vergessen entwickelt. Jeder Stolperstein erzählt die Geschichte von Menschen, die unter dem Nazi-Regime leiden mussten. Eine Aktion zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus.

Ein sogenannter Kindertransport, so scheint es Johanna, ist die letzte Möglichkeit, ihre Kinder vor dem Nationalsozialismus in Sicherheit zu bringen. Der bringt sie nach Großbritannien, wo sie hoffentlich sicher leben können. Johanna bleibt keine andere Wahl, als sich von ihnen zu trennen. Dies ist nur eine von über 16.000 schicksalshaften Geschichten, die in der App „Stolpersteine NRW“ aufgearbeitet werden. Eine interaktive Karte zeigt alle rund 16.000 Stolpersteine in NRW, verbindet sie zu einer Route und erzählt uns die Geschichten dahinter. Biografische Texte, Illustrationen, Hörspiele und historische Fotos machen die Schicksale mittel Augmented Reality hinter den Stolpersteinen hör-, seh- und erlebbar.

App gegen das Vergessen

Zusammen mit dem WDR hat das Aachener Start-up VS-App, das sind Florian Schulz und Marco Bellof, die App gegen das Vergessen entwickelt. Anlässlich des bundesweiten Gedenktags an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes wurde die App am 27. Januar vorgestellt.

Das Unternehmen ist spezialisiert auf innovative Ideen im Bereich der digitalen Tranformation und entwickelt eigentlich Business-Apps für den Geräte- und Maschinenbau, doch die Stolpersteine-App war für die beiden Gründer eine Herzensangelegenheit.

Das größte dezentrale Mahnmal der Welt

Mit mehr als 96.000 Stolpersteinen in 27 Ländern wurde das größte dezentrale Mahnmal der Welt geschaffen. Jeder Stein erinnert an einen Menschen, den das nationalsozialistische Regime verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben hat.  “Stolpersteine NRW” erweitert das Werk erstmals flächendeckend für ein Bundesland ins Digitale – als mobile App und als Browser-Anwendung.

30.01.2023