EU-Bashing: der skeptische Blick durch die nationale Brille
Nach einem Jahr Corona-Krise zeigen sich einmal mehr die Defizite europäischer Öffentlichkeit und Identität. Zwar hat sich die Aufmerksamkeit für das Regieren der EU in den letzten Jahren deutlich erhöht. In den nationalen Medien verfestigen sich aber zunehmend Kritik und Abgesänge, das so genannte „Brüssel-Bashing“: Die EU sei eine ineffiziente Bürokratie; der europäischen Gemeinschaft fehle es an Solidarität, gemeinsamen Werten und an dem Willen zur Zusammenarbeit. Für die Zugehörigkeitsgefühle der Bürgerinnen und Bürger finden sich in der EU-Debatte hingegen kaum Anknüpfungspunkte.
Nicht zum ersten Mal ist die EU eine Kommunikationsgemeinschaft in der Krise. Aber worin genau liegen eigentlich die Möglichkeiten und Probleme bei der europäischen Öffentlichkeit? Welche Rolle spielen mediale Darstellungslogiken und der nationale Bezugsrahmen in der Berichterstattung für die EU-Skepsis in Medien und Bevölkerung? Fehlt uns eine europäische Perspektive auf gemeinsame Probleme? Und welche Chancen eröffnen die Sozialen Medien für den grenzüberschreitenden Austausch und die Bildung einer europäischen Identität?
Vortrag von Dr. Dennis Lichtenstein, Kommunikationswissenschaftler am Institut für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Infos und Online-Anmeldung: https://ogy.de/EU-Bashing-11-05-2021