Die aktuellen Formen von Gegenaufklärung (Anti-Intellektualismus, »Alternative Fakten«, Nationalismus und vieles mehr) lassen sich auf eigentlich konstruktiv gemeinte Formen der Aufklärungskritik im 20. Jahrhundert zurückführen. Als solche präsentiert der Vortrag die Thesen, es gebe eine »Perversion der Aufklärung « (Horkheimer / Adorno / Sloterdijk / Foucauld); die Aufklärung überfordere die Menschen (Gehlen / Münsteraner Schule / Toulmin); und die postmoderne Auffassung, die Aufklärung sei ihrerseits nur eine neue Form mythologischen Denkens. Auf der Basis einer kritischen Auseinandersetzung mit diesen Thesen soll die Frage nach den Möglichkeiten einer Re-Vitalisierung des »Projekts Aufklärung « gestellt werden.