Der diesjährige Walter-Hasenclever-Literaturpreis wird an den 63-jährigen Wiener Robert Menasse verliehen, der die Auszeichnung für sein Gesamtwerk erhält. Die Walter-Hasenclever-Gesellschaft lobt die konkrete Vision einer alles einschließenden Europäischen Union.
„Robert Menasse hat eine geniale Art, Texte zu verfassen, die fast gemalt wirken und enorme Komik beinhalten, dabei aber auch wichtige Themen aus Politik und Philosophie behandeln“, sagt Schommers-Kretschmer, Vorsitzende der Walter-Hasenclever-Gesellschaft über das essayistische Werk des Autors. Menasse setze sich in seinen Essays verstärkt für eine gesamteuropäische Idee ein und stelle sich entschieden gegen nationale Interessen. Gerade in der heutigen Zeit, mit dem Aufschwung von nationalistischen Bewegungen in ganz Europa, sei eine entschiedene Stimme wie die des Österreichers besonders wertvoll. In seinem „Manifest für die Begründung einer Europäischen Republik“ schreibe Menasse die Kraft zur Veränderung der europäischen Krise nicht den sogenannten Pragmatikern zu, sondern den „Träumern“, den utopischen Denkern, den Philosophen und Dichtern. Mit seiner starken Position zu Europa und der Frage „Wie stehen wir – aus der Geschichte heraus – zu Europa?“ treffe er genau das Anliegen des Namensgebers des Preises, Walter Hasenclever, so die Begründung der Jury.
Der Preisverleihung geht eine Lesung am 17.11. zuvor, gefolgt von einer Diskussionrunde mit Schülern des Einhard-Gymnasium am 19. November um 10 Uhr.