Musik für die Stadt

Gabriele Rech ist als erste Frau seit Mai 2023 neue Leiterin der Hochschule für Musik und Tanz in Aachen. Sie ist Opernregisseurin und Professorin für szenischen Unterricht und Projektkoordination. Mit insgesamt 80 Musiktheaterinszenierungen hat sie sich international einen Namen gemacht.

Als Nachfolgerin von Herrn Hans-Werner Huppertz will sie nun die Musikhochschule noch weiter öffnen, verstärkt jüngeres Publikum ansprechen und die Zusammenarbeit innerhalb des Direktoriums intensivieren.

Wir waren neugierig:

1. Wie soll die Hochschule für Musik und Tanz (HfMT) künftig positioniert werden ?

Der Standort Aachen der HfMT Köln soll auch weiterhin als zentrale Institution im Aachener Hochschul- und Kulturleben in die Stadtgesellschaft hineinwirken und mit seinen (fast ausschließlich) kostenfreien Konzerten Menschen aller Herkünfte und Hintergründe einladen, an diesem Kulturerlebnis teilzuhaben. Wir möchten sowohl als hochqualifizierte Ausbildungsstätte, als auch als Konzertort noch stärker ins Bewusstsein der Aachener Bevölkerung rücken. Dabei ist uns wichtig zu betonen, welche enge und fruchtbare Kooperationen wir im kulturellen Leben in Aachen haben, sei es mit dem Theater Aachen, mit der RWTH, dem Aachener Dom, dem Büchelmuseum oder der Stadt Aachen, um nur einige zu nennen.

2. Was ist Ihr Lieblingsort in Aachen?

Das ist der Orchesterprobenraum im 4. OG der Hochschule über den Dächern der Stadt. Von diesem rundum verglasten Saal hat man eine wunderschöne Aussicht auf den Dom, die Fußgängerzone und das Theater.

3. Wie schätzen Sie die Bedeutung des Future Lab Aachen für die HfMT ein?

Wir sind sehr dankbar, Teil des Zusammenschlusses der Hochschulen und der Stadt Aachen zu sein. Das Future Lab steht für Innovation, Kreativität und Synergien. Wir wünschen uns, als Musikhochschule demnächst einen noch größeren Beitrag dazu leisten zu können.

4. Aachen ist eine Stadt mit einem vergleichsweise niedrigen Altersdurchschnitt. Wie wollen Sie die junge Zielgruppe für Ihre kostenfreien Angebote, die alle wahrnehmen können, begeistern?

Schon jetzt werden unsere Konzerte häufig auch von externen Studierenden besucht, z.B. wenn Freund*innen oder Kommiliton*innen von ihnen bei uns auf der Bühne stehen. Das finden wir großartig! Allgemein stehen die Themen Jugend- und Nachwuchsförderung ganz oben auf unserer Agenda. Für die Zukunft planen wir auch eigene Konzerte für Kitas und Schulen, also speziell auf Musikvermittlung ausgerichtete Programme. Daneben denken wir über interdisziplinäre Konzertformate (Musik trifft Lesung) und Crossover-Projekte nach, auch die erste Kooperation mit der neuen Intendantin zielt in diese Richtung.

5. Mein erstes Projekt als Standortleiterin wird sein…

… das Sommertheater im Innenhof der Hochschule wieder zu etablieren.

08.08.2023