Spätestens seit der Energiekrise im Zuge des Krieges in der Ukraine – grundsätzlich aber vor allem auch zur Erreichung der Klimaziele – ist das Thema Energiesparen, Sanieren und Investieren im Wohnungsbereich wichtig. Nicht immer profitieren diejenigen von den Maßnahmen, die die Investitionen tätigen müssen. Man spricht hier auch von Energie(un)gerechtigkeit. Werden die Kosten für die Investitionen auf die Mieter*innen (die auch von den Maßnahmen profitieren) umgelegt, kann dies insbesondere bei günstigem Wohnraum für Studierende zu einer nicht tragbaren Mehrbelastung führen. Mieter*innen erscheinen unter dieser Prämisse als passive Personen, die wenig Einfluss auf die Energiesparmaßnahmen haben, sich aber an der Bezahlung beteiligen müssen.
Neben der Frage der Verteilungsgerechtigkeit stellt sich hier also auch die Frage nach den eigenen Gestaltungsmöglichkeiten: Kann man als Mieter*in nur passiv auf Maßnahmen der Vermieter*innen warten oder gibt es Maßnahmen, die abseits großer Investitionen möglich sind, um sich an der Erreichung gemeinsamer Ziele zu beteilgen?
Um solche Energieeinsparpotenziale zu identifizieren, haben Constanze Liepold und Paul Fabianek (wissenschaftliche Mitarbeiter*innen beim EONerc und selbstständige Energieberater*innen) bereits ein Workshop mit Bewohner*innen des Studentenwohnheims KHG durchgeführt, in dem relevante Kriterien sowie grundsätzliche Ziele erarbeitet und in ein Entscheidungssystem eingeordnet wurden, um aus Sicht der Bewohner*innen und durch Anwendung der erarbeiteten Entscheidungsregeln die besten Maßnahmen auszuwählen. Damit ist es z.B. möglich, bei begrenztem Budget die Maßnahmen mit dem höchsten Nutzen auszuwählen.
So ist es nicht nur möglich, sich aktiv an Energiesparmaßnahmen zu beteiligen, sondern auch in größeren Mietergruppen geeignete Maßnahmen zu identifizieren und gemeinsam umzusetzen.
Um eine Anmeldung unter dhenya.schwarz@mail.aachen.de wird gebeten.