Online-Vortrag von Prof. Dr. Kurt Bayertz
Es ist merkwürdig! Einerseits bestehen große Teile des Lebens daraus, Ordnung zu schaffen. So werden verschiedene Lebensmittel mühevoll so kombiniert, dass ein „ordentliches“ Mittagessen daraus entsteht. Wenn die Ordnung gestört ist, weil etwa das monatliche Gehalt nicht auf dem Konto oder der Zug nicht pünktlich ist, entsteht Ärger: Andererseits hat Ordnung keinen guten Ruf. Sie gilt als langweilig oder repressiv, während das Chaos als interessant und reizvoll erscheint.
In diesem Vortrag wird es um die Fragenkomplexe gehen, was Ordnung überhaupt ist und ob sie tatsächlich notwendig oder auch verzichtbar ist. Kommen Menschen eventuell besser ohne sie aus? Und woher kommt die beschriebene Wertungsdiskrepanz? Warum wird überall Ordnung angestrebt, aber oft als lästig empfunden?
Kurt Bayertz ist emeritierter Professor für Praktische Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Sein Buch „Der aufrechte Gang. Eine Geschichte des anthropologischen Denkens“ wurde 2013 mit dem Tractatus-Preis für philosophische Essayistik ausgezeichnet.
Eine Online-Veranstaltung der Volkshochschule innerhalb der Reihe vhs.wissen live.
Anmeldung: über die Website der vhs Aachen