Vortrag
Di, 10.05. um 18.00 Uhr

Von Aachen bis Zimbabwe

„Gukurahundi“ bezeichnet eine in Deutschland kaum bekannt und auch in Zimbabwe – dem Ort des Geschehens – offiziell weitgehend totgeschwiegene Reihe von Zwangsinhaftierungen und Massakern, denen zwischen 1983 und 1987 mehr als 20.000 Menschen zum Opfer fielen. Der vom Regime Robert Mugabes verübte Genozid an Angehörigen der Ndebele-Ethnie, der Gukurahundi auch war, erlaubt auf den ersten Blick Brückenschläge zu den nationalsozialistischen Gewaltverbrechen in Deutschland. Schnell fallen aber auch die Unterschiede und ‚Unvergleichbarkeiten‘ auf. Während das Gedenken an die Opfer der Nazis in der Bundesrepublik ein institutionalisiertes ist, kämpfen Überlebende und Angehörige der Ermordeten in Zimbabwe um die Aufarbeitung des Geschehens und eine Anerkennung ihrer Traumata.

Dr. Yemurai Gwatirisa von der University of Zimbabwe stellt beides vor: die wenigen Parallelen und die Unterschiede in der Erinnerungspolitik. Flankiert von Dr. Bruno Arich-Gerz (RWTH-Lehrstuhl für Deutsche Sprache der Gegenwart) nutzt sie den Vortrag auch als Forum, um dem Verschweigen von Gukurahundi etwas entgegenzusetzen: „Erinnern von A (Aachen) bis Z (Zimbabwe). Traumatische Gewaltverbrechen und Memorialpolitik in Deutschland (nach 1945) und Zimbabwe (nach 1987): Über das Vergleichen von Unvergleichlichem“

Vortragsreihe im Rahmen der neu geschaffenen „Global South Lectures Series“, die aus der hochschulweiten Arbeitsgruppe Capacity Building entstanden ist. Ziel der Vortragsreihe ist es, Themen des Globalen Südens an der RWTH sichtbarer zu machen und ein Forum für den Austausch innerhalb der Hochschulöffentlichkeit und darüber hinaus zu schaffen. Schirmherrin der Vortragsreihe ist die Prorektorin für Internationales, Professorin Ute Habel.

Zoom: Meeting-ID: 983 7967 1993 | Code: 791773

Dienstag, 10. Mai 2022
18.00 Uhr
Online
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